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Gemeinde

Bei den Recherchen zur Entstehungsgeschichte anlässlich des 1000-jährigen Bestehens des Nachbarortes Dichtelbach
wurden die bis dahin vermuteten ersten Erwähnungen des Ortes Erbach, anno 996 als Eberbach und anno 1069 als
Everbach leider für unser Erbach als unrichtig und nicht zutreffend bestätigt.

Diese Ortsnamen wurden offiziell einem anderen Ort, nämlich Wald-Erbach bei Stromberg zugeordnet.

Beim Einrücken der französischen Revolutionsarmee 1794 wurden in großer Übereile die Landesarchive der umliegenden
Kreise nach Ehrenbreitstein verfrachtet und verbrannten dort bei der Einnahme der Festung.

Wir können davon ausgehen, dass auch in der hiesigen Umgebung die Kelten beheimatet waren. Zahlreiche Hügelgräber sind stumme Zeugen dieser Zeit. Von den Germanen wurden die Kelten immer mehr Richtung Westen verdrängt.

Erst mit den Römern begann die geschichtliche Prägung unserer Region. Cäsars Kriegsberichte, die vielen noch heute bestehenden Ortsnamen römischen Ursprungs und nicht zuletzt das von den Römern errichtete Straßennetz geben davon Zeugnis. Eine dieser Straßen führte von Trier über den Hunsrück durch den Kreis Simmern bis zum Rhein, um dort die
römische Rheinverteidigung zu sichern.

Das Ende der römischen Herrschaft auf dem Hunsrück datiert anno 445. Die zivilisierten Römer wurden aus unserer Region durch die Franken und Alemannen verdrängt. Die fortwährenden Kämpfe, Kriegszüge und Völkerwanderungen schadeten unserer Region sehr. Die Ortschaften wurden durch Brand und Plünderung zerstört, die Bevölkerung vielfach versklavt.

In der Folgezeit entwickelten sich nachstehende, geschichtliche Perioden:
Die Gaugräfliche Periode, sie reichte bis ins zwölfte Jahrhundert. Anschließend entstanden die Pfälzischen Grafschaften
bis anno 1794. Im Oktober 1794 besetzte die französische Armee den Hunsrück und rückte in Simmern ein. Die Französische Periode begann und reichte bis 1814. Im Januar 1814 wurden die Franzosen durch die Preußische Armee (Blücher) vertrieben und somit wurde unsere Region Königlich Preußisch.

Die Annahme, dass Erbach anno 1142 zum Besitz des Hermann von Stahleck, Bacharach (Burg Stahleck) zugerechnet
werden kann, ist bis heute urkundlich nicht bestätigt.

 

Text:
Gemeindekarte des Parzellar-Katasters der Gemeinde Erbach, Regierungsbezirk Coblenz, Landratlicher Kreis Simmern, Bürgermeisterei Rheinböllen,
Beendigt auf dem Felde den 30. Aug. 1813,
unter der Direction, des Königl. Obergeometers Herrn Christ, durch den Kataster Geometer Roesen.

 

1347 Die bis heute älteste urkundliche Erwähnung Erbachs: In Steeg bei Bacharach wird ein geschworener
Gerichtsschöffe namens "Frischo Kunig aus Erbach" genannt.

Demnach ist Erbach mindestens 677 Jahre alt.

 

1368 Die zweitälteste urkundliche Erwähnung Erbachs:
"Ein eidliches Zeugenverhör eines Erbachers in Simmern."
 
1787 Um 1787 war Erbach eine Schultheißerei mit einem Schultheißen, vier Schöffen und einem Gerichtsschreiber und war dem Herzogtum Simmern unterstellt. Es standen 21 Häuser im Ort und es wurden 120 Einwohner gezählt.
Wie schon oben erwähnt, ab 1794 bis 1814 stand Erbach unter französischer Besatzung.
 
1814 Ab 1814 wurde die Region Königlich Preußisch. Bei der Bildung der Regierungsbezirke im 19. Jahrhundert wurde Erbach dem Regierungsbezirk Königlich Koblenz, dem Kreis Simmern (heute Rhein-Hunsrück-Kreis) zugeordnet.
 
1897 Sehenswert ist die im Jahre 1897 erbaute Kapelle „Johannes der Täufer“. Sie steht unter einer ca. 200-jährigen Sommerlinde. Im Jahr 1997 wurde das 100-jährige Bestehen der Kapelle gebührend gefeiert. Weitere Informationen finden sie unter der Seite "Kirche"
 
1967 Die Volksschule, in der in einem Raum die Kinder der ersten bis achten Klasse unterrichtet wurden, wurde 1967 aufgelöst. Anschließend besuchten die Kinder die Schule in Rheinböllen, sowie weiterführende Schulen in Simmern und der Umgebung.
 
1969 Aus dem bis dahin geltenden Kreis Simmern wird der Rhein-Hunsrück-Kreis.
 
1970 Erbach wird in die neu gegründete Verbandsgemeinde Rheinböllen eingegliedert.
 
1982 Die Gemeinde Erbach erhält ein Wappen, das durch die Bezirksregierung Koblenz am 30.12.1982 genehmigt wurde.

Beschreibung:
Schild geteilt, oben gespalten, oben vorne in Silber ein schwarzer Eberkopf mit silbernen Hauern, Augen und roter Rüsselscheibe, hinten in Grün ein silberner Wellenbalken nach links, unten ein silberner, gestürzter Sparren.
Das zuvor beschriebene, zweigeteilte Wappenfeld weist als "redendes Wappen" auf die Namensbildung des Ortes hin: Eber, also der Bach, wo Eber sich wohlfühlen. Die untere Wappenhälfte symbolisiert die untergegangene Siedlung Volkenbach, deren Namen im Volkenbacherweiher und im Namen „Volkenbach“ weiterlebt.
 
2006 Die Gebietsübertragung von der Stadt Bacharach an die Ortsgemeinde wurde mit Wirkung vom 01. Mai 2006 durch die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier genehmigt. Somit liegt nun das gesamte Wochenendgebiet in der Gemarkung Erbach. Die Fläche der Gemeinde hat sich hierdurch um rund 31 Hektar vergrößert.
 
2007 Ausbau der K44 innerhalb der Ortsdurchfahrt mit Erneuerung der Gehwege. Im Rahmen dieser Baumaßnahme wurden auch die Stromanschlüsse durch die RWE ins Erdreich verlegt.
 
2010 Der Baubeginn zum Ausbau der K48 innerhalb der Ortsdurchfahrt mit Erneuerung der Gehwege wurde im Oktober begonnen. Diese Maßnahme wird in zwei Bauabschnitten durchgeführt. Leider mussten durch den frühen Wintereinbruch die Arbeiten unterbrochen werden. Mit dem Abschluss der Maßnahme ist im Sommer 2011 zu rechnen.

Nach Fertigstellung der Bauarbeiten wird die Gemeinde ein einheitliches Straßenbild aufweisen.
 

2011 Fertigstellung des Ausbaues der K48 mit Verkehrsfreigabe. Die Straßensperrung hatte ausgedient, am 7. Oktober erfolgte die offizielle Verkehrsfreigabe. Mit dem Ausbau der Ortsdurchfahrt und Erneuerung der Gehwege wurden ebenso die Versorgungsleistungen wie Strom ins Erdreich verlegt. Gleichzeitig haben die Werke der Verbandsgemeinde die Wasser- und Abwasserleitungen erneuert.

 

Die Ortsgemeinde Erbach liegt im nordöstlichen Teil der Verbandsgemeinde Rheinböllen. Der Ort verdankt seinen Namen dem Erbach, der mitten durch den Ort fließt und hier sein Bachbett findet.  Näheres hierzu finden Sie in der Beschreibung und Erklärung des Wappens der Ortsgemeinde. An der südlichen Gemarkungsgrenze fließen der Erbach und der Volkenbach zusammen und bilden ab hier den Guldenbach.

 

Die Gemeinde wurde in den vergangenen Jahrzehnten von folgenden Ortsbürgermeistern geführt:

Alfons Weber 1969 – 1993
Hans Pira           1993 – 1994
Bernd Kub 1994 – 2004
Paul Schirra  seit 2004

  

Mit einer Gemarkungsgröße von 197 ha. finden Sie in Erbach eine typische kleine Hunsrückgemeinde auf den Höhen des Rheintales. Aus dem Rhein-Main-Gebiet zieht es auch weiterhin viele Menschen in unsere Gemeinde, vorrangig in das angrenzende Wochenendgebiet und auf die Campingplatzanlage An der Pfaffenheck.

Im Baugebiet Im Wiesenblick wurden 1997 - 13 Bauplätze erschlossen und die ersten Plätze konnten verkauft werden. Die Einwohnerzahl nach Hauptwohnsitzen erhöhte sich seit 1970 von 196 Einwohner auf 290 Einwohner. Auch haben sich die Nebenwohnsitze in der Gemeinde in den letzten 15 Jahren, bedingt durch den Campingplatz „An der Pfaffenheck“, erhöht. Die Gemeinde betreibt einen eigenen Campingplatz am Rande des Hochwildschutzparks mit überwiegend Dauercampern. Hier finden alle Campingfreunde Ruhe in gesunder Natur. Campingfreunde, die auf der Durchreise sich befinden, sind hier zu jeder Jahreszeit herzlich willkommen.

Gut ausgebaute Feld- und Waldwegnetze eignen sich zum Spazierengehen und zu Radtouren in gesunder Luft und sauberer Natur. Der Hochwildschutzpark, der zu einem großen Teil in unserer Gemarkung liegt, zieht jährlich viele tausend Besucher an.

Der Ort verfügt über ein harmonisches und aktives Vereinsleben, auf das die Gemeinde stolz ist. Die Vereine sind über die Grenzen hinaus durch ihre Auftritte und Darbietungen bekannt. Die Veranstaltungen des Männergesangverein-Gem. Chores, der Theatergruppe und der Feuerwehr finden immer wieder großen Zuspruch bei den Besuchern von Nah und Fern.

Erbach gehört als eine der zwölf Gemeinden bis zum 31.12.2019 der Verbandsgemeinde Rheinböllen an. Diese konnte im Jahr 2010 auf das 40-jährige Bestehen zurückblicken.

Mit dem Landesgesetz über die Grundsätze der Kommunal- und Verwaltungsreform stimmten die Verbandsgemeinden Rheinböllen und Simmern auf der Grundlage von gemeinsamen Beschlüssen der Vereinbarung über eine freiwillige Fusion zum 01.01.2020 zu. Auch die betroffenen Ortsgemeinden haben in der jeweiligen Verbandsgemeinde mehrheitlich der Fusion zugestimmt.

Somit bildete sich zum 01. Januar 2020 eine neue Verbandsgemeinde  und führt den Namen "Verbandsgemeinde Simmern-Rheinböllen"

 

In vergangenen Jahren wurden in der Gemeinde viele Investitionen und Neuerungen verwirklicht und umgesetzt.

Nachfolgend sind stichpunktartig die wichtigsten Punkte aufgeführt:
- der Bau eines neuen Trinkwasserhochbehälters mit Pumpstation und zwei neuen Brunnen
- die Erschließung des Baugebietes Am Sportplatz
- der Neubau der heutigen Volkenbachhalle an das angrenzende Gemeindehaus
- der Bau eines neuen Rasensportplatzes
- der Anschluss an die Sammelkläranlage in Rheinböllen
- die Erschließung des Baugebietes "Im Wiesenblick" und Errichtung eines Spielplatzes in der Ortsmitte
- der Neubau eines Feuerwehrgerätehauses und Beschaffung eines Feuerwehrfahrzeuges
- Bau einer Sanitäranlage am Grillplatz und Kernsanierung der Grillhütte 2015
-
Gebietsübertragung einer Fläche von 31,8 Hektar der Stadt Bacharach, Ortsbezirk Steeg, an die Ortsgemeinde
  Erbach
- Kanalanschluss des Wochenendgebietes an die Sammelkläranlage in Rheinböllen mit Ausbau des Breitscheider
  Weges 2007
- Umbau des früheren Backes in einen Jugendraum und heutigen Gemeindetreff-Backes
- Ausbau der K44 mit den Erneuerungen der Gehwege in der Gemeinde
- Ausbau der K48 mit Erneuerung der Gehwege in der Gemeinde
- Beginn der Planung des Neubaugebietes "Auf dem Wasen" Ende 2018, leider hat sich der Baubeginn auf Mitte des Jahres 2021
  hinausgezögert. Die Fertigstellung und Verkehrsfreigabe erfolgte im Frühjahr 2022. Weitere Informationen entnehmen sie bitte der
  Seite Neubaugebiet.

- Mit dem Anschluss der Glasfaserverkabelung verfügt die Gemeinde über ein schnelles DSL mit einer Übertragungsgeschwindigkeit
  von 50 MBit/s. Dies trägt zu einer
verbesserten Infrastruktur und mehr Lebensqualität für unsere Familien und Unternehmen in der
  Gemeinde bei.

- Im Jahre 2025 ist eine Erschließung von allen Haushalten in dem Ortskern mit einem FTTH Glasfaseranschluss bis ins Haus
  vorgesehen.

 

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